Manta Manta

Lombok lädt zum Verweilen ein: gutes Essen kombiniert mit einer sehr beindruckenden Landschaft. Am einfachsten ist die Insel per Motorrad zu erkunden, im Süden findet man das coole kleine Surferparadies Kuta, die Wellen hier in der Umgebung sind mindestens so gut wie in Bali, aber das ganze Drumherum ist sehr gemütlich und nicht so überlaufen wie die Surfspots auf Bali. Im Westen findet man superschöne Strassen entlang Küste, welche zum Ausritt per Motorrad animieren. Hier in Senggigi verbrachten wir einige Tage bevor es weiter ging und haben uns einige grandiose Mahlzeiten mit viel Fleisch gegönnt, nachdem wir uns ja auf den Togians zwei Wochen nur von Fisch und Reis ernährt haben.

DSC05196.blog (Copy) front DSCN2565.blog (Copy) frontDa es uns in Indonesien so gut gefällt, haben wir unseren Aufenthalt in Indonesien spontan um fast drei Wochen verlängert 🙂 Die gewonnene Zeit nutzten wir für die Erkundung von Flores, wo wir eigentlich eine mehrtägige Liveaboard Tauchsafari machen wollten. Leider waren alle Touren bereits komplett ausgebucht und auf einen unseriösen Anbieter verzichteten wir gerne. Die Tauchspots im Komodo National Park sind teilweise sehr anspruchsvoll aufgrund der stärkeren Strömung, da sind gut geschulte Tauchguides praktisch eine kleine Lebensversicherung. Wir kamen dennoch zum Tauchen und entschieden uns kurzerhand für einen Tagesausflug mit drei Tauchgängen an einfacheren Spots mit nicht allzu starken Strömungen. Der Ausflug hat sich mehr als gelohnt, da wir mit ca. 10 Mantas tauchen konnten – ein unglaublich eindrucksvoller Moment! Die Mantas umkreisten uns, um zu schauen, was wir da genau machen, und kamen uns dabei so nahe, dass wir teilweise die Köpfe einziehen mussten – einfach nur wow! Ein Video dazu gibt’s auch:


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Weiter zog es uns auf die Gilis, eine Inselgruppe bestehend aus drei kleinen Inseln vor der Küste von Lombok. Auf Gili Air gestrandet, wurden wir per Kutsche an unser Zielort verfrachtet, da es auf dieser winzigen Insel keine Motorfahrzeuge gibt. Zu Fuss hat man die Insel in knapp einer Stunde umrundet, mit dem Velo geht das noch einiges schneller. Gili Air ist eine Art Mischung aus den 2 Schwesterinseln Gili Trawangan und Gili Meno. Trawagan ist bekannt für seine wilden Partys und Meno ist das Genteil: ein verschlafenes, idyllisches Örtchen. Diese Mischung gefällt uns sehr gut: gemütliche Strandbars, Restaurants mit gutem Essen, relativ schöne Strände, halt alles, was man so braucht, um sich wohl zu fühlen. Wie auch auf Komodo gibt es hier die berühmten Komodowarane (jedoch ein wenig kleiner als die Drachen auf Komodo). Einen davon haben wir gestern auf der Futtersuche nahe am Strand zu Gesicht bekommen – ein wunderschönes, ca. 1.5 Meter langes Prachtexemplar, das bei allzu grosser Nähe doch sehr imposant und fast ein wenig furchteinflössend wirkt. Leider hatten wir weder Kamera noch Handy dabei, sodass wir euch kein Bild davon zeigen können.

Mitten im Nirgendwo

Hui, es ist doch schon ein Weilchen her, seit wir uns hier gemeldet haben. Das lag aber nicht unbedingt an unserer Faulheit, sondern daran, dass wir einige Zeit auf den ziemlich abgelegenen Togian Inseln ohne Internet verbracht haben und erst seit Kurzem zurück in der «Zivilisation» sind.

Wir haben uns nach Bali auf den langen Weg nach Nordsulawesi gemacht, um da von Gorontalo aus die Nachtfähre auf die Togians, einer Inselgruppe von 56 Inseln, zu nehmen. Den Abend haben wir mit ein paar Bier und Arak, dem indonesischen Reisschnaps, verkürzt. Wir konnten glücklicherweise die Vizekapitänskabine für ein paar Franken ergattern und mussten somit die Nacht nicht auf einer hauchdünnen Matte in der stickigen, überfüllten und lauten Schlafecke verbringen, sondern konnten in einem mehr oder weniger normalen Bett schlafen. Frühmorgens wurden wir vom Schiffshorn geweckt und konnten den wunderschönen Anblick der Inselgruppe geniessen: Traumhafte Strände umgeben vom Dschungel, türkisblaues Meer und Delfine.

DSCN2368.blog (Copy)Die Inseln sind wie bereits erwähnt recht abgelegen: Insgesamt haben wir fast 3 Tage gebraucht, um von Bali auf die Togians zu gelangen. Dementsprechend ist auch die Infrastruktur dort. Kein Internet, kein Telefonempfang, nur einzelne Bungalowanlagen auf ca. sieben Inseln, fliessendes Wasser ist eine Seltenheit (meist mussten wir mithilfe eines Kessels duschen), der Strom läuft nur ein paar Stunden abends und es gab nur das zu Essen, was auf den Tisch des Guesthouses kam – nämlich Reis, Gemüse und Fisch. Umso idyllischer ist dafür das Inselleben: Die Inseln sind von wunderschönen Riffen umgeben, die nur so von bunten Fischen in allen Grössen strotzen.

Die ersten paar Tage verbrachten wir auf der Insel Kadidiri mit Schnorcheln, Tauchen und Faulenzen. Obwohl es nicht viel zu tun gibt, wird es einem nie langweilig. Die Aussicht ist so traumhaft, dass man ohne Probleme Stunden damit verbringen kann, das Meer und die umliegenden Inseln zu bewundern. Auf Kadidiri war es ziemlich heiss, und da der Generator nur von 18:00 Uhr bis um 22:00 Uhr lief, quälten wir uns teilweise durch die heissen Nächte durch. Um ein wenig «kühlen» Wind im Bungalow zu haben, liessen wir nachts Türen und Fenster offen. Blöderweise profitierte davon eine Wildkatze und machte sich über unseren Essensvorrat her… Glücklicherweise regnete es zwischendurch nachts regelmässig, so dass die folgenden Nächte ein wenig angenehmer waren (übrigens unser erster Regen nach mehr als 3 Monaten). Das Checkout aus dem Hotel war sehr amüsant: Da unser Bargeld auf den Togians eingeschränkt war (der nächste ATM war ca. 8 Stunden mit dem Schiff entfernt), bezahlten wir einen Teil der Rechnung per Kreditkarte. Dazu fährt man mit dem Boot ca. 15 min aufs offene Meer hinaus, hält die Kreditkartenmaschine in die Luft und sucht nach der einzigen Stelle, wo Telefonempfang besteht, um so die Zahlung abzuwickeln.

20160406_083134 (Copy)Von Kadidiri ging es mit einem Speedboat weiter auf die Insel Malenge nach Sera Beach, wo wir noch einige Tage verbringen wollten. Der Strand hier sieht aus wie ein Photoshop-Bild aus dem Reisekatalog. Ein Freund empfehlte uns den Ort, da es hier noch ruhiger sei als auf Kadidiri. Doch weit gefehlt: Bei unserer Ankunft waren die 10 Bungalows ausgebucht (Reservierung war vorab nicht möglich, da ja keine Kontaktaufnahme ausser per Rauchzeichen möglich ist). Dementsprechend mussten wir die 1. Nacht in einer Abstellkammer verbringen, die kurzerhand zu einem Gästezimmer umfunktioniert wurde. Am darauffolgenden Tag reisten glücklicherweise einige Gäste ab, sodass wir in ein Strandbungalow ziehen konnten. Sera Beach ist einfach nur fantastisch: Läuft man abends am Strand entlang, hinterlässt man wegen des Planktons blau leuchtende Fussabdrücke. Ebenfalls kann man dort mit ein wenig Glück Delfine und Pilotwale sichten (der Manager fährt einen dann sofort mit dem Boot raus, um die Tiere näher zu beobachten) und auch Palmendiebe leben auf der Insel. Die Spannweite der Beine dieser Krebse kann bis zu einem Meter betragen und öffnen mit ihrer Schere problemlos eine Kokosnuss (daher der engl. Name coconut crab). Wir haben «leider» nur ein Baby gesehen, das jedoch bereits eine Spannweite von ca. 20cm hatte o.O

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Nach den zwei Wochen auf den Togian Inseln verbringen wir nun ein wenig Zeit auf Gili Air zwischen Bali und Lombok, wo wir auch wieder eine Auswahl an verschiedenen Bars und Restaurants (das war nach zwei Wochen Fisch und Reis definitiv notwendig!) haben und Kontakt zur Aussenwelt ebenfalls ohne Probleme möglich ist. 

Unter und über Wasser

Fernab der bekannten balinesischen weissen Strände haben wir uns in Tulamben im Nordosten Balis in einem Tauchresort einquartiert. Die Strände hier bestehen aus schwarzem grobem Vulkangestein, was den Einstieg ins Wasser nicht wirklich vereinfacht. Genau vor der Haustür liegt das bekannte und 125 m lange Wrack USAT Liberty. Das Schiff wurde 1942 von einem japanischen Uboot torpediert und anschliessend auf den Strand gesetzt. Bei einem Vulkanausbruch rutschte es dann 1963 ins Meer, wo es heute von vielen Tauchern bestaunt wird. Damit auch Valentina in diesen Genuss kommt, hat sie hier endlich ihr Tauchbrevet absolviert.

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Zwischen vielen Tauchgängen zum Wreck sowie dem Hausriff und mancher Stunden am Pool bzw. Strandbar (es tut gut, mal 10 Tage am gleichen Ort zu bleiben!) machten wir einen Ausflug in die wunderschönen Reisfeldern, zu einem königlichen Wasserpalast und der Besichtigung des Tempels Besakih, wo wir die 21tägige Zeremonie des vierten Neumondes miterleben durften.

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Im Moment liegen wir am Pool und planen die nächsten Wochen in Indonesien, was sich aufgrund der Grösse und Vielfalt Indonesiens als schwierig herausstellt. Dementsprechend denken wir darüber nach, ein paar Flüge zu verschieben, um ein wenig länger hier zu bleiben. Zunächst geht es aber morgen mal nach Sulawesi im Norden des Landes; von da aus gucken wir dann weiter und halten euch natürlich auf dem Laufenden.