Unter und über Wasser

Fernab der bekannten balinesischen weissen Strände haben wir uns in Tulamben im Nordosten Balis in einem Tauchresort einquartiert. Die Strände hier bestehen aus schwarzem grobem Vulkangestein, was den Einstieg ins Wasser nicht wirklich vereinfacht. Genau vor der Haustür liegt das bekannte und 125 m lange Wrack USAT Liberty. Das Schiff wurde 1942 von einem japanischen Uboot torpediert und anschliessend auf den Strand gesetzt. Bei einem Vulkanausbruch rutschte es dann 1963 ins Meer, wo es heute von vielen Tauchern bestaunt wird. Damit auch Valentina in diesen Genuss kommt, hat sie hier endlich ihr Tauchbrevet absolviert.

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Zwischen vielen Tauchgängen zum Wreck sowie dem Hausriff und mancher Stunden am Pool bzw. Strandbar (es tut gut, mal 10 Tage am gleichen Ort zu bleiben!) machten wir einen Ausflug in die wunderschönen Reisfeldern, zu einem königlichen Wasserpalast und der Besichtigung des Tempels Besakih, wo wir die 21tägige Zeremonie des vierten Neumondes miterleben durften.

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Im Moment liegen wir am Pool und planen die nächsten Wochen in Indonesien, was sich aufgrund der Grösse und Vielfalt Indonesiens als schwierig herausstellt. Dementsprechend denken wir darüber nach, ein paar Flüge zu verschieben, um ein wenig länger hier zu bleiben. Zunächst geht es aber morgen mal nach Sulawesi im Norden des Landes; von da aus gucken wir dann weiter und halten euch natürlich auf dem Laufenden.

Hongkong

Der Weg nach Hongkong führte zunächst zurück mit dem Bus nach Mandalay, wo unser Fahrer uns an einer Kreuzung mitten im nirgendwo aussetzte. Immerhin hat er uns ein «Taxi» zum Flughafen organisiert, das sich dann als zwei Motorräder herausstellte. Es ist ziemlich abenteuerlich, mit prallgefülltem Backpack und Daypack zu zweit herumzukurven. Über Yangon (wir mussten in einem schrecklich muffigen Airporthotel schlafen… Es war sooo schrecklich, dass Vale freiwillig aufs Duschen verzichtet hat!) ging es weiter über Bangkok (mal wieder…) nach Hongkong.

DSCN1253 (Copy)Von Hongkong waren wir äusserst positiv überrascht, wie gut organisiert und effizient alles läuft. Obwohl sich eine ewig lange Schlange vor der Immigration am Flughafen gebildet hatte, war alles so gut organisiert, dass es immer vorwärtsging und wir nach 20 min bereits durch die Passkontrolle kamen (im Gegensatz zu Bangkok, wo man locker 1-2 Stunden ansteht). Die Hongkonger sind im Gegensatz zu den Festland-Chinesen «gesittet»: Kein Herumspucken und Rotzen, kein Geschreie und schon gar kein Vordrängeln. Hongkong ist aber ein überaus teures Pflaster, so zahlt man nicht selten für einen Cappuccino mind. 6 Fr. Dies widerspiegelt sich auch hinsichtlich des Wohnraums. Für stolze 60 Fr. (und es war ein Schnäppchen! Die Zimmer in diesem Hotel gehen teilweise für 150 Fr. weg…) erhielten wir ein winziges Zimmer, in dem knapp mal unsere Rucksäcke neben dem Bett Platz haben. Das Badezimmer ist derart klein, dass das Lavabo drinnen keinen Platz hat und neben der Eingangstüre platziert ist. Der Gang zur Toilette stellte sich als Yogakurs für Fortgeschrittene heraus: Beinfreiheit = 0mm. Wie es da wohl jemandem ergeht, der 1.90m gross ist? Die Aussicht aus dem 35. Stock hat dies aber locker wett gemacht 😉
Das Fortbewegungsmittel Nr. 1 hier ist natürlich die Metro, gefolgt von 2stöckigen Bussen und Trams (sogenannten Ding Ding). Shoppen wird hier ausserdem zum Marathon: etliche riiiiesige Shoppingcenter (teilweise mehrere Hochhäuser übergreifend und geschätzt 100mal so gross wie das Emmencenter) und die Luxuslabel-Dichte ist wohl einmalig (wer zur Hölle kauft seinem 1jährigen Kind ein Kleid für über 1800 Fr.?! Bisher schämten wir uns immer ein wenig für unser Wohlhaben – hier gelten wir für manch einer als arme Schlucker…). Das einzige, was hier günstig zu erhalten ist, ist FastFood, welchem wir ja glücklicherweise nicht wirklich abgeneigt sind. Die lokale Küche ist zwar grandios (mmmh, Poulet süss-sauer…), jedoch erstaunlicherweise nicht wirklich günstig (ein Mc-Menü kostet ca. einen Viertel bis einen Fünftel gegenüber eines Menüs in einem lokalen günstigen Restaurant). Richtig teuer wird es im wunderschönen und tollen Soho-Quartier, wo sich ein trendiger Laden an den anderen reiht. Auch Hongkongs Skyline ist wahrlich beeindruckend – sowohl vom Hausberg («Berg» ist wohl übertrieben…) Victoria Peak, als auch von der anderen Seite des Hafens, wo täglich um 20:00 Uhr mehrere Hochhäuser eine Lichtperformance bieten. Anzumerken ist übrigens, dass sämtliche Baugerüste – unabhängig von der Höhe des Gebäudes – aus einfachen Bambusrohren gebaut werden.

In ein paar Stunden geht es weiter über Bangkok nach Bali, wo wir die Insel- sowie Unterwasserwelt geniessen und ein paar entspannte Wochen verbringen werden.

Bagan

Auf der 10stündigen Schifffahrt von Mandalay nach Bagan kann die schöne Landschaft und das tägliche Leben Burmas beobachtet werden. Abseits der grösseren Ortschaften leben die Menschen hier in einfachen Bambushütten – interessanterweise sind viele davon mit Solarpanels ausgestattet. Bagan ist das komplette Gegenteil von Yangon und Mandalay: ruhig, gemütlich und aufgrund seiner mehr als 2000 Tempel, die auf ca. 42 Quadratkilometer verteilt sind, bedeutend touristischer. Die Schönheit der Anlage lässt sich am besten frühmorgens (es lohnt sich halt doch, um 5 Uhr aufzustehen…) oder gegen Abend bewundern; unter anderem auch, weil die Temperatur tagsüber auf über 40°C im Schatten kletterte, sodass wir uns während der heissesten Stunden im klimatisierten Hotelzimmer verkrochen. Wir mieteten uns ein sogenanntes E-Bike, das eher einem Roller als unseren E-Velos entspricht, und erkundeten einige Tage lang die Tempel. Eine der weltbekannten Heissluftballonfahrten haben wir uns verkniffen – 380$ pro Person für knapp 45 min Fahrt sind einfach zu viel (das Geld sparen wir uns vielleicht auf, um einen genauso überteuerten Ausflug auf die Galapagos-Inseln zu machen…). Doch der Ausblick vom höchsten Tempel über die riesigen Tempelanlagen ist nicht minder fantastisch.

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