Be sure to wear some flowers in your hair

Unser Weg vom Südpazifik nach Südamerika führte uns für ein paar Tage in die USA, die wir in Los Angeles und San Francisco verbrachten. Los Angeles mussten wir innerhalb ein paar weniger Stunden besichtigen und da wir nicht besonders scharf auf Hollywood und Co. waren, schlenderten wir kurz am Venice Beach Boulevard entlang. Das ist mal eine Freakshow 😉 Man könnte dort ohne Weiteres stundenlang all die lustigen, schrägen, bunten oder teils auch furchteinflössenden Gestalten beobachten. LA erfüllte auch einige Erwartungen, die wir an die USA hatten: Fastfood am laufenden Meter (zum Glück waren wir nur ein paar Tage in den Staaten – wir wären sonst wohl kugelrund abgereist), wunderschöne Amischlitten auf den Strassen und Supermärkte mit einer Riesenauswahl an allen möglichen Lebensmittel (wir wussten gar nicht, dass es ca. 10 verschiedene M&M’s-Sorten gibt).

Da uns San Francisco mehr reizte als LA, sind wir nach der ersten Nacht dorthin geflogen. San Francisco ist eigentlich genau so, wie man es vom Fernseher kennt: Die Golden Gate Bridge ist live natürlich deutlich faszinierender; der Anblick der steilen Strassen mit den Cable Cars und der wunderschönen viktorianischen Häuser beeindruckt sehr – auch wenn man die Bilder schon zig Mal gesehen hat.

DSC05900_blog _front(Copy)Allgemein hat uns San Francisco sehr positiv überrascht, vielleicht auch deshalb, weil wir nicht zu hohe Erwartungen hatten. Die Stadt ist trotz ihrer Grösse sehr ruhig und gemütlich– wir hatten nie das Gefühl wie in anderen grösseren Städten «erdrückt» zu werden. Es tummeln sich überall sonderliche Gestalten herum: Von Hippies zu Leuten, die sich mit Selbstgesprächen wunderbar auch alleine amüsieren und an jeder zweiten Ecke riecht es verdächtig nach räuchenden Kräutern. Leider hat es jedoch auch sehr viele Obdachlose, vor allem im Quartier um den Union Square, wo auch der Film «Das Streben nach Glück» gedreht wurde, der die traurige Realität thematisiert. Vor Kirchen oder Shelters stehen Obdachlose aller Altersgruppen um die Essenszeit Schlange, um sich kostenlos eine warme Mahlzeit zu holen. Einer der Gründe mag wohl auch darin liegen, dass San Francisco ein verdammt teures Pflaster ist: Im Zentrum war es fast unmöglich, ein kleines Doppelzimmer mit eigenem Bad zu ergattern, ohne mehrere hundert Franken hinzublättern. Eine 3- bis 4-Zimmer Wohnung in einem viktorianischen Haus ausserhalb des Zentrums kostet anscheinend ohne Weiteres um die 7000$.

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Unser Portemonnaie wurde hier dementsprechend belastet und wir freuen uns darauf, die nächsten Wochen auch mal einen Drink und ein schönes Hotel leisten zu können, ohne ein schlechtes Gewissen zu kriegen. Nach fast einem halben Jahr geht es nun nämlich weiter auf den vierten Kontinent nach Ecuador.