Berge und fliegende Hunde

Hui, Ella erinnerte uns doch ein wenig an die Schweiz: 1. Zunächst wurden wir mal vom Nebel empfangen. 2. Dementsprechend war es doch ziemlich kühl und 3. liegt das Dorf auf über 1000 m.ü.M. Der Vorteil des doch sehr touristischen Ellas liegt dafür in der internationalen Küche (wir haben ja bereits angekündigt, dass wir langsam unter einer Curry-Überdosis leiden). Ach ja, endlich konnte Fixu einen richtig guten Espresso geniessen 😉 Ella ist ein kleines Städchen (wohl eher Dorf) mit nur zwei Hauptstrassen, mitten im Hochland und dem Dschungel von Sri Lanka gelegen und umgeben von Wasserfällen, Bergen (eher Hügeln) und Teeplantagen. Wirklich sehr sehenswert! Auf verschiedenen kleineren Wanderungen konnten wir die tolle Aussicht geniessen und ganz viele Affen beobachten.

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Von Ella aus ging es auf der international bekannten Zugstrecke weiter nach Kandy. Auf einer 7stündigen Fahrt genossen wir eine der schönsten Landschaften Sri Lankas: Dschungel und Teeplantagen (Sri Lanka ist einer der besten und grössten Schwarzteeproduzenten weltweit) wo das Auge nur hinreicht. Kandy ist zwar nur ca. 150 km von Ella entfernt, der Grund für die lange Zugfahrt liegt aber wohl einerseits im hügeligen Gelände und andererseits ist der Zustand der Schienen dermassen schlecht, dass man auf gewissen Strecken im Schritttempo voranschreitet, da sonst einige Wagen vom Gleis hüpfen könnten. Der Beweis dafür war ein alter und verrosteter Waggon, der ein paar Metern neben den Gleisen lag und in dem Gelände wohl nicht geborgen werden kann.

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Kandy, die ehemalige Hauptstadt des letzten Königreiches Sri Lankas, ist das komplette Gegenteil von Ella. Zwar verschlägt es die meisten Touristen Sri Lankas früher oder später hierhin, jedoch bemerkt man dies aufgrund der Grösse Kandys kaum. Es ist sehr authentisch geblieben, Bars und Cafés findet man kaum und die Küche ist sehr einheimisch. Obwohl es hier als Grossstadt gilt (2001 zählte Kandy unter dem Strich ca. 110’000 Einwohner), verteilt sich die Masse mehrheitlich. Es liegt idyllisch an einem künstlichen See, verfügt über ein schönes Stadtzentrum und einen wunderbaren botanischen Garten, welcher im 14. Jahrhundert nur für die königliche Familie angelegt wurde. Der Garten beeindruckt nicht nur mit äusserst imposanten Bäumen (Riesenbambus, eine der grössten Birkenfeigen der Welt und Kokospalmen mit gewaltigen und bis zu 40 kg schweren Kokosnüssen, die etwa fünf Jahre zur Reifung benötigen), sondern auch mit zehntausenden oder mehr (wir haben sie nicht gezählt…) gigantischen Flughunden mit einer Spannweite von über einem Meter, welche kreischend in der Abenddämmerung den Fluss entlang flogen. Ich glaube, ohne das jemals gesehen (und gehört) zu haben, kann man sich das kaum vorstellen. Der Abendhimmel wurde beinahe schwarz vor lauter Fledertiere.

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In Kandy steht ferner der Zahntempel (Sri Dalada Maligawa), einer der weltweit wichtigsten Pilgerorte für Buddhisten, in welchem der linke Eckzahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt wird. Diesen werden wir in den nächsten Tagen noch besuchen, bevor wir uns wieder zurück ins Chaos von Colombo stürzen, wo es dann via Bangkok weiter nach Kambodscha für den langersehnten Besuch von Angkor Wat geht, von wo aus wir uns dann wieder melden werden.

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