Asphalt vs. Wasser

Eigentlich hatten wir geplant, von Phong Nha mit dem Nachtzug nach Hanoi zu reisen, da alle sagen, der Nachtzug sei deutlich bequemer als der Nachtbus (welcher von vielen als Horrortrip bezeichnet wird). Da aber leider alle Züge aufgrund der Neujahrsferien ausgebucht waren, blieb uns nichts Anderes übrig, uns dem Übel zu stellen… Wir ergatterten die letzten zwei freien Sitze im Bus – Felix natürlich ganz hinten links und ich ganz vorne rechts. Fazit: Keine Ahnung, was alle so geklönt haben, aber wenn man nicht gerade die grösste Körpergrösse hat, sind die Sitze/Liegen (man kann sie fast auf 180° herunterklappen) doch ziemlich bequem 😉
Um ca. 5 Uhr sind wir dann in Hanoi angekommen und machten uns auf die Suche nach unserem Hotel. Die Strasse hatten wir zwar gefunden, da hier jedoch noch niemand etwas von einer geordneten Strassennummerierung gehört hat und die gesuchte Strasse aus mehreren Gassen bestand, stellte sich dies als schwieriger heraus als erwartet. Unsere Mühe wurde aber am Ende belohnt: Wir erhielten ein gratis Upgrade – juhuuu!
Hanoi ist ebenfalls so chaotisch wie Ho-Chi-Minh-City, jedoch spielt sich hier alles auf engerem Raum ab, so dass das Chaos eher mühsam als faszinierend ist. Nichtsdestotrotz ist es eine kuule Grossstadt, die untypischerweise nicht allzu sehr in die Höhe gebaut wurde.

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Das Beste aber an Hanoi ist aber die ca. 170 km entfernte und weltbekannte Halong Bucht, die zu den sieben neuen Weltwundern gezählt wird. Fast 2000 kleinere und grössere Kalkfelsen ragen aus dem Meer heraus. Aus zeitlichen Gründen waren wir gezwungen, die eindrückliche und wunderschöne Bucht in einem Schiff mit einer Pauschalreisegruppe zu bewundern. Fazit: Das Essen war noch das Beste an der Tour (und das war auch nicht das tollste Essen Vietnams). Wehe man entfernte sich mehr als ein paar Meter vom Tourguide, welcher uns in einer Höhle wie Vieh herumhetzte und uns ständig fragte, welche Tierformationen wir im Gestein erkennen könnten (toll…). Unsere Vorurteile gegenüber Kaffeekranzfahrten wurden allesamt bestätigt, als wir sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt in einem total überteuerten Souvenir-/Lebensmittel-/Gemälde-/Steinstatuenladen halten mussten – natürlich mussten wir beim Vordereingang aus dem Minivan aussteigen und durften erst beim Hintereingang wieder das Fahrzeug betreten. Und man staune, wie viele Touristen sich dort dumm und dämlich zushoppen.
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Zurück in Hanoi hiess es dann «Tschüss Vietnam!» und «Hallo Laos!». Die erste Station ist Luang Prabang direkt am Mekong, wo wir zunächst mal 2 Tage mit einer hartnäckigen Grippe das Bett hüteten. Wieder mehr oder weniger auf den Beinen haben wir die dutzenden Tempel im Städtchen bewunderten. Allgemein ist Luang Prabang eine nette Abwechslung nach Vietnam: Endlich kein ständiges Gehupe und kaum Verkehr, man wird auch nicht ständig gefragt, ob man ein Taxi will oder was essen möchte. Auch die Architektur kann sich wieder sehen lassen: Endlich schöne Holzhäuser, die ein wenig an unsere Bauernhäuser erinnern, und nicht aufeinander und aneinander gestapelte «Schuhschachteln». Und gemütlich sind die Laoten! Insider behaupten sogar, dass die Einwohner Luang Prabangs hektisch sind – wir sind ja mal gespannt, wie es in anderen Städten in Laos zugehen wird und hoffen, dass uns dort nicht die Gesichter einschlafen.
In der Nähe Luang Prabangs befinden sich mitten im Dschungel die wunderschönen Kuang Si Wasserfälle, die mit den vielen natürlich geformten Becken und dem türkisfarbigen Wasser zum Baden einladen. Ausserdem gibt es hier eine Auffangstation für in Gefangenschaft gehaltene Asiatische Schwarzbären, die tolle Arbeit leistet und den gequälten Tieren ein neues und artgerechtes Zuhause bietet.

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Morgen geht es weiter Richtung Süden nach Vang Vieng, das bis vor einigen Jahren für die sehr trink- und partyfreudigen Touristen bekannt war. Seit 2012 geht es nach gehäuften Zwischenfällen dank des Eingreifens der Regierung jedoch wieder gesitteter zu und her, so dass man das Städtchen und die Landschaft wieder in Ruhe geniessen kann.

2 Gedanken zu „Asphalt vs. Wasser

  1. Hallo,
    momentan schneit es hier richtig fest und immer dann zieht es mich auf Euren Blog, wo es mir dann gleich wärmer wird ums Herz! Vielen Dank das Ihr uns an Eurem Abenteuer teilhaben lässt.

    • Du glaubst gar nicht, wie sehr wir uns manchmal nach der Schweizer Kälte sehnen – bei 38 Grad im Schatten vermissen sogar wir den Schnee 😉 Aber man will ja immer das, was man nicht hat…
      Schön, dass du dich so mit uns freust! Baci anche alla tua famiglia!

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