Veränderungen

Nach knapp 5 ½ Monaten haben wir es von Asien über Ozeanien/Südpazifik und Nordamerika auf den 4. Kontinent unserer Reise geschafft: Südamerika. Wir sind in Quito, der Hauptstadt Ecuadors, gestartet und mussten uns erst einmal ein wenig an all das Neue gewöhnen. Quito liegt auf gut 2850 m.ü.M.; die Höhe merkt man doch schneller als gedacht, so dass man schneller ein wenig ins Schnaufen kommt, auch ohne sonderliche Anstrengung. Eine gravierende Umstellung war dagegen das Klima: Obwohl nur 20 km vom Äquator entfernt, ist es aufgrund der Höhenlage vor allem nachts sehr kühl (ca. 10°C). Nachdem wir mehrere Monate in mehr oder weniger tropischen Verhältnissen verbracht haben, mussten wir uns bei Stadtbesichtigungen bei 16°C fast schon wie zwei Michelin-Männchen einpacken.

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Aber die Weiterreise nach Südamerika hat auch viele positive Seiten: Nach Indonesien und dem Südpazifik – so schön die Regionen auch sind – standen wir kurz vor einem Inselkoller. Die Landschaft in den Anden und die wunderschönen spanischen Kolonialstädte bringen endlich mal wieder Abwechslung und wir kommen wieder wie während der ersten Zeit unserer Reise täglich ins Staunen. Sowohl auf den Busfahrten zwischen den einzelnen Städten Quito, Riobamba und Cuenca als auch bei einer Zugfahrt zur Nariz del Diablo durften wir die bergige und grüne Landschaft in vollen Zügen geniessen. Die Zugrundfahrt in der Schlucht des Rio Chanchán ist übrigens eine der spektakulärsten auf der Welt. Um den steilen Felsen Nariz del Diablo zu überwinden, wurden anfangs des 20. Jahrhunderts die Gleise praktisch übereinander gelegt und mit Spitzkehren verbunden. So fährt man die Strecke im Zick-Zack abwechselnd vorwärts und rückwärts.

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Auch bezüglich Essen können wir uns nicht beklagen. Zartestes Fleisch (ich verdränge mal das fast traumatische Erlebnis von der Schüssel Suppe, in der am Schluss ganze drei Hühnerbeine samt Klauen und Krallen zum Vorschein kamen…) und leckeren Rotwein gehören hier zur Tagesordnung. Ebenfalls erhält man hier endlich wieder verschiedene Brote und Brötchen (juhuuu, Gipfeli!) und auf den Strassen kann man an jeder Ecke von indigenen Frauen, die man aufgrund ihrer farbigen Röcke und Ponchos schon von Weitem erkennt, leckere Snacks wie Chifles (hauchdünne Bananenchips) ergattern. In Riobamba wollten wir die Stadtspezialität Hornado (Spanferkel) kosten, wobei wir beim Eintreten der Markthalle von zig Frauen fast überrannt und angeschrien wurden, wir sollen die Köstlichkeit doch bei ihnen probieren. Hier erfuhren wir auch, dass es in Südamerika neben dem uns bekannten gelben Mais auch weissen Mais mit viel grösseren Körnern gibt – gopf, ist der gut!

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Wir wurden ebenfalls in Bezug auf die Ehrlichkeit der Leute und die Infrastruktur des Landes positiv überrascht. Entgegen jeglicher Warnungen wurden wir nicht mal in Taxis abgezockt (der Meter wurde ohne Nachfrage angelassen und die Fahrer wählten statt grossen Umwegen stets die kürzeste und somit günstigste Strecke). Und die Infrastruktur ist erstaunlich gut: Die Strassen sind überall in einem top Zustand (davon könnten sich sogar gewisse Schweizer Gemeinden ein Stück abschneiden) und das Internet ist so schnell, dass wir die EM Spiele mit dem Laptop live verfolgen können.

Aus Gründen müssen wir in nächster Zeit ein wenig zügig vorwärts kommen, was uns aber nach den vielen gemütlichen Wochen an Stränden nicht gross stört. Daher reisen wir heute Abend von Cuenca ab und werden morgen früh in Piura an der Küste Perus ankommen, wo wir uns dann wieder ein wenig aufwärmen können.

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